Kroetz' Werke als Werke des "Absurden Theaters"?
Erörterung: Können Kroetz´ Werke als Werke des „Absurden Theaters“ bezeichnet werden? Der Begriff „Absurdes Theater“ bildete sich um 1962 heraus. Auch Kroetz´ Stücke lassen sich eindeutig als „Verwandte“ des „absurden Theaters“ identifizieren. |
Franz Xaver Kroetz sei nach eigenen Angaben stets darum bemüht gewesen, die Realität darzustellen, welche das „absurde Theater“ jedoch aufzulösen gedenkt. Beide wollen mit drastischen Mitteln und Übertreibung „Keulenschläge“ liefern, die gegen die „geistige Trägheit“ des Publikums angehen sollen. |
Bei dem „absurden Theater“ handelt es sich zudem um eine avantgardistische Dramenform, welche daher vorkämpferischen Charakter aufweist. Auch Kroetz verstand sich als „Kämpfer“, er wollte die Unterschicht aufrütteln und ihr dadurch einen Weg aus ihrer Misere bahnen. Jede der beiden Theatervarianten treibt es hierfür deutlich „auf die Spitze“ (siehe Interview). Beide agieren auf radikale Weise und brechen Tabus um das Gewünschte zu erreichen. Das „absurde Theater“ erscheint durch die genannten Punkte meiner Meinung nach als eine Weiterentwicklung des Kroetz´schen Verständnisses, wodurch sich eine nahe Verwandtschaft vermuten lässt und die Kroetz´schen Stücke nicht gänzlich als „absurdes“, aber „nahezu absurdes Theater“ bezeichnet werden können. |