"Michis Blut" - Marie und Karl als typische "Kroetz-Figuren"?
Aufgabe: Inwieweit handelt es sich bei Marie und Karl und typische „Kroetz-Figuren“? In dem Stück „Michis Blut“ von Franz Xaver Kroetz handelt es sich bei den Hauptpersonen Marie und Karl um typische „Kroetz-Figuren“. Warum genau, soll im Folgenden schriftlich dargelegt werden. |
In seinen Volksstücken sei Kroetz stets darum bemüht gewesen, eine realistische Darstellung des alltäglichen Lebens der kleinen Leute zu liefern. Marie und Karl scheinen als geeignetes Beispiel für Kroetz´s Anliegen. Sie stammen aus der Unterschicht, was besonders deutlich an ihrer vulgären Umgangssprache bzw. dem eigentümlichen Dialekt (Szene 1 „Geil bist, aber zambringen tust nix.“) sowie den elliptischen und oft grammatisch oder syntaktisch falschen Sätzen wird (Szene 1 „Dann kauf ich ihm dir.“). |
Sie gehen asozial miteinander um, indem sie eine raue und beleidigende Kommunikation führen. Dieses asoziale Verhalten führt auch Kroetz auf das mangelnde Ausdrucksvermögen zurück, welches aus der untersten Position resultiere. Das Stück endet schließlich mit der vollkommenen Sprachlosigkeit, da Marie stirbt, wodurch sich Kroetz' These der Verstummung der untersten sozialen Schicht zu bewahrheiten scheint. |