England unter der Herrschaft Cromwells:
- England wird scheinbar zur Republik
- Gesetze werden durch das Parlament erlassen
- Gewaltenteilung
- Parlament abhängig von Lord Protector
Stellung des Lord Protectors:
- Lord Protector besitzt die höchste gesetzgebende Gewalt
- Lord Protector wird durch Wahl bestimmt → Cromwell hat Amt auf Lebenszeit
- Amt ist nicht erblich
- Kein Nachfolger/ Angehöriger oder Verwandter des Königs darf Lord Protector werden
- Lord Protector ist zudem Generalkapitän über die englischen Streitkräfte
- Lord Protector wird durch keinerlei Kontrollinstanzen kontrolliert
→ Lord Protector steht über allen drei Gewalten
Restauration und „Glorreiche Revolution“
- 1658 – Tod von Oliver Cromwell. Erst jetzt hatten die Widerstände des Parlamentes Erfolg
- 1660 wurde die Monarchie wieder hergestellt, Karl II. wird König, England ist nun keine Republik mehr
- Allgemeines Amnestiegesetz für die Zeit von 1640- 1660, keine strafrechtliche Verfolgung der Vorgänge zu dieser Zeit
- „Königsmörder“ wurden hingerichtet, Karl I. galt nun als Märtyrer, Leichnam Cromwells wurde exhumiert, gehenkt und geköpft
- Zurückerstattung von Gütern und Rechten
- Die wieder an die Macht gelangte Herrschaftsklasse war ängstlich darauf bedacht revolutionären Bewegungen entgegen zu wirken und sie zu verhindern
- Karl II. kann nicht so uneingeschränkt regieren wie sein Vater Karl I.
- Muss allen Religionen Gewissens- und Straffreiheit garantieren und dem Parlamentsgesetz zustimmen, dass alle Katholiken von öffentlichen Ämtern ausschloss
→ Durchsetzung der anglikanischen Kirche in allen politischen Ämtern
- 1673 – „Testakte“: Gesetz, das die Katholiken von allen militärischen und politischen Ämtern ausschloss
- 1679 – „Habeas- Corpus- Akte“: Gesetz zur Verhinderung königlicher Willkür, keine willkürlichen Verhaftungen
- Karl II. regiert von 1681- 1685 ganz ohne Parlament
→ Streit zwischen Monarch und Parlament flammt erneut auf
- Karl II. bekannte sich allerdings öffentlich zum Katholizismus, ließ aber die „Testakte“ von 1673 passieren
- Auch sein Nachfolger Jakob II. (regiert ab 1685) begünstigte die Katholiken und besetzte trotz der Testakte bevorzugt weiterhin Ämter mit ihnen
- Hob durch „Indulgenzerklärungen“ (Indulgenz = Straferlass) die Strafbestimmungen gegen die Katholiken auf und stellt sich so deutlich gegen das Parlament
- Es bildete sich eine Front gegen den König
→ England stand erneut vor der Gefahr blutiger Unruhen
- Eine Gruppe von Lords nahm daraufhin Kontakt zu Wilhelm von Oranien, dem Generalstatthalter von den Niederlanden
- Dieser hatte schon längere Zeit seine Bereitschaft zum Eingreifen signalisiert
- 1688 landete dieser in Südengland und zog nach London; Jakob II. flieht, von all seinen Untertanen im Stich gelassen, nach Frankreich
- 1689 – Parlament hatte vorübergehend die gesamte Staatsgewalt inne und erklärt Jakob II. für abgesetzt
- Übertragung der Königswürde an Wilhelm von Oranien und seine Frau Maria (die Tochter von Jakob II.)
→ Dieser Machtwechsel wurde als „Glorious Revolution“ bezeichnet
- Denn diese Revolution vollzog sich ohne Blutvergießen (keine Kämpfe und keine Tote) und ohne Beteiligung des Volkes
- Revolution „von oben“
- 1989 erkennt Wilhelm von Oranien die „Bill of Rights“ an, bevor er zum König ernannt wird
→ Wichtiger Schritt in Richtung eines parlamentarischen Regierungssystems
- Rechte und Freiheiten des Parlamentes wurden festgelegt
- Teilung der Gewalten → Neuverteilung der politischen Gewalt
- Parlament ist Legislative, vergibt zudem die Königswürde und hat ein größeres Mitspracherecht bei den Beschlüssen des Königs
- König und Regierung bildeten die Exekutive, Monarch war Staatsoberhaupt, stand allerdings wie jeder andere Bürger unter Recht und Gesetz
→ konstitutionelle („gemäßigte“) Monarchie entsteht
Puritanismus:
- Strenge moralisch- religiöse Grundsätze im Gegensatz zur vorherrschenden anglikanischen Kirche
- Begriff nicht eindeutig definiert → Sammelbewegung
- Puritaner legen Nachdruck auf Frömmigkeit, Heiligkeit und schlichte Form des Gottesdienstes und der Predigt
- Streben nach Reform der Kirche
- Puritanismus als Mittel des Parlamentes seine Macht zu stärken und die des Königs zu schwächen
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