Caspar David Friedrich "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" 1819
Lebenslauf:
Friedrich verkörperte den typischen Romantiker: eher introvertiert, weltscheu, naturverbunden und religiös. Er sah die Natur als Spiegel der seelischen Empfindungen, daher findet sich in seinen Werken keine getreue Wiedergabe der Natur wieder, es sind „Seelenlandschaften“. |
Bildbeschreibung: Man blickt von Links auf das fast monochrome Bild, in dessen Bildmitte sich eine Mondsichel befindet. |
Deutung: Der Mond, welcher auch für einen Zyklus bzw. die Wiedergeburt steht, taucht die nächtliche Natur in ein einheitlich-braunes Dämmerlicht, was alle Erscheinungen verbindet, als wären sie aus ein und demselben Element. Mit diesem Bild spielt Friedrich wohl auf die zu der Zeit politischen Verhältnisse an, in der fast schon ein Gespräch über Bäume oder über den Mond verschwörerische Absichten kundtun konnte. Es war die Zeit der „Demagogenverfolgung“ (Hetzredner, Volksverführer), die Karlsbacher Beschlüsse ordneten die Zensur und die Überwachung des öffentlichen Lebens an. Schon das Tragen der >altdeutschen Tracht<, wie die Männer es in diesem Bild tun und daher den Eindruck erwecken, als „machten sie demagogische Umtriebe“, wie Friedrich selbst dazu sagte, war demagogieverdächtig und wurde als verschwörerische Haltung interpretiert.
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